MY SECOND TRIP TO NEPAL

3 Wochen besuchte ich Nepal.

Nur 7 Monate zuvor hatte ich das Land das erste Mal besucht und es war sehr heftig zu sehen, wie sich Nepal in dieser kurzen Zeit verändert hatte und was die Einwohner in diesen 7 Monaten durchmachen mussten.

Hauptgrund meiner Reise war, dass ich gerade dabei bin, meinen eigenen Online-Shop aufzubauen und in Nepal meinen 1. Einkauf tätigen wollte. Der Himalaya-Staat hat wunderschöne handgefertigte Produkte zu bieten: Kleidung, Taschen, Schmuck, Dekoartikel, alles Mögliche.

Die derzeitige Lage in Nepal erschwerte alles:

 Am 25. April, vor ungefähr einem halben Jahr, hat ein Erdbeben der Stärke 7,8 das Land erschüttert (Mir sagten die Nepalesen, mit denen ich engen Kontakt habe, dass die Regierung diese Zahl von 7,8 absichtlich niedriger angegeben habe. Das Beben soll eine Stärke von +8,3 oder mehr gehabt haben, aber wenn ein Beben als 8+ und mehr eingestuft wird, können alle Helfer kostenlos in das Land einreisen- d.h. es wird kein Geld für z.B. VISA verlangt um zu helfen UND den Einwohnern steht noch eine deutlich erhöhte Finanzielle Unterstützung zu. Ich konnte erstmal nicht glauben was ich gehört hatte, aber dieser Fall der korrupten Regierung wurde mir von ganz unterschiedlichen Einwohnern erzählt!!! Unfassbar…)

Für den Wiederaufbau kamen aus der ganzen Welt Millionenspenden für Hilfsorganisationen – genug, um Nothilfe mit Zelten, Wellblechhütten und Wasserversorgung zu leisten. Viel mehr konnte man vor der Monsunsaison nicht tun. Doch nun, wo es endlich wieder trocken wird und nur wenig Zeit bis zum Winter für den Wiederaufbau bleibt, passiert nach Ansicht der Helfer viel zu wenig. Tausende Menschen warten noch auf Hilfe. Sie leben unter freiem Himmel in Zelten oder in einfachen Wellblechhütten. Niemand kann garantieren, dass Hilfe diese Menschen noch vor dem einbrechenden Winter einholen wird. Das meiste Geld kommt nicht an. Schuld daran: die nepalesische Regierung. Ich habe gehört, dass die Regierung sich das meiste Geld, das gespendet wurde, in die eigene Tasche gesteckt hat. Das kann passieren, wenn man die großen Organisationen unterstützt, die zuerst das Geld der Regierung geben, anstatt des direkt sinnvoll vor Ort da einzusetzten, wo es gebraucht wird.
Bei der Organisation Bono Direkthilfe e.V., die ich mit meinem Shop unterstütze, weiß ich, dass das Geld auf jeden Fall an der Regierung vorbei geht und auch ankommt, da wo es hingehört.

Nepal hat sich noch lange nicht erholt. Im Gegenteil: Politische Unruhen und die Benzinkrise verschärfen die Situation weiter:

Nepal hat Ende September nach langem Streit eine neue Verfassung beschlossen, und daraufhin hat sich eine neue Regierung gebildet – mit der sind aber nicht alle Nepalesen einverstanden, genau so wenig wie die Inder. An der Grenze zu Indien, im Terai, sind vor einigen Wochen gewalttätige Proteste und Streiks ausgebrochen, angeführt von einer Minderheit, die ihre Rechte nicht ausreichend berücksichtigt sieht. Dadurch kommt es nun seit fast vier Wochen zu Engpässen bei Gas-, Benzin- und Diesellieferungen, die zum allergrößten Teil aus Indien über die Grenze kommen. Aber auch Textilien und andere wichtige Güter kommen nicht durch die Grenze.
Die Folgen:
Hunderte Menschen stehen tagelang vor den Tankstellen für Benzin an, Buse und Motorräder stehen in Kilometer langen Schlangen, begraben unter einer dicken Staubschicht. Das Benzin kann sonst auf dem Schwarzmarkt gekauft werden, kostet aber ca. 6€ pro Liter !!!!! WER soll das in Nepal, einem der ärmsten Länder der Welt, bezahlen?!?!
Auch das Gas zum Kochen und Heizen wird knapp. Erste Restaurants in der Hauptstadt haben bereits geschlossen oder verlangen extrem hohe Preise für die Mahlzeiten. Kathmandu habe ich von einer ganz anderen Seite kennengelernt… Die Straßen sind so unglaublich leer, ich weiß noch, als ich damals (März 2015) das erste Mal nach Nepal kam war ich sehr erschrocken über den krassen Verkehr in Nepal, den Staub, den Lärm, die Abgase. Jetzt ist es ruhig auf den Straßen, wenige Autos können noch fahren.

Zuhause hatte ich alles soweit geplant: Ich habe Tabellen für alle Produkte, die ich schon im Kopf hatte und kaufen wollte, erstellt, Kontakt mit Manufakturen und Verkäufern in Kathmandu aufgenommen, Finanzen kalkuliert etc.
Die erste Woche bin ich alleine durch Kathmandu gezogen und habe von morgens bis abends meinen Plan abgearbeitet. Ich hatte keine Ruhe, um mich mal hinzusetzen und ein Buch zu lesen, leider. Denn eigentlich wollte ich auch Yoga nebenbei machen. Daraus wurde diesmal nichts.
Es war nicht einfach, Shops und Manufakturen zu finden, die mir das boten, was ich gesucht habe. Das Vertrauen muss stimmen, die Kommunikation sowieso und ganz wichtig ist, ein gutes Gefühl beim Geschäfte machen zu haben. Ich bin in manche Läden gegangen, in denen die Verkäufer direkt belagert haben oder mir alles Mögliche andrehen wollten, was ich garnicht haben wollte.

In der zweiten Woche ist mein Papa nachgereist. Ich hatte ihn gebeten, mir bei meinen Einkäufen, der Organisation und vor allem den Fotos zu helfen.

Wir beide waren wieder ein super Team. Ich wusste ja schon von meiner Reise durch Asien, das mein Daddy ein klasse travel companion ist :-))

Zusammen haben wir ganz ganz tolle Artikel für meinen MADEKIND Shop rausgesucht, eingekauft und in unserem Hotellzimmer gelagert. Täglich kamen wir mehrmals mit riesen Tüten im Hotel an, ihr könnt euch vorstellen wie die Rezeption uns immer angeguckt hat :-D

Unser Hotelzimmer- ein Chaos mit all den Tüten und Säcken

Dal Bhat power 24 hour- das Hauptgericht Nepals, das so gut wie jeden Morgen, Mittag und Abend gegessen wird und die ‚ultimative Power‘ verspricht

Fast jeden Tag bekamen mein Dad und ich Einladungen zu Mittag- oder Abendessen von den Einwohnern, mit denen ich Geschäfte gemacht hatte. Zum Beispiel habe ich eine Manufaktur gefunden, mitten in der Touristengegend Thamel- bei dieser habe ich unterschiedliche Kleidung in Auftrag gegeben. Die Besitzer haben uns freundlicherweise dann zum Abendessen eingeladen. So konnte ich meine Geschäftspartner auch sehr persönlich kennenlernen.

Nach einer gefühlten Ewigkeit in der Hauptstadt sind mein Papa und ich für 4 Tage nach Pokhara geflogen. Geflogen aus dem Grund, da wir kaum Zeit hatten und uns die Busfahrt hin nach Pokhara, gerade auch wegen der Benzinkrise, einen Tag gekostet hätte.

Außerdem war der Ausblick über Kathmandu unbezahlbar und der Flug in der Klapperkiste ein Abenteuer für sich.

In Pokhara hat eine der Partnerorganisationen von BONO Direkthilfe e.V. ihren Sitz. Diese Hilfsorganisation ‚SOS BAHINI‚ unterstütze ich ebenfalls mit Spenden durch #necklace4help und zukünftig mit MADEKIND.

Um zu sehen, was diese Organisation genau für Arbeiten macht und um die Menschen zu treffen, haben mein Papa und ich uns auf zu der Eco-Village gemacht. Dort haben wir einen ganzen Samstag mit den Mädchen geredet, gespielt, gegessen, gelacht, getanzt…

Ein ausführlicher Bericht wird bald folgen :-)

Zurück in Kathmandu stand die letzten Tage unserer Reise noch die Besichtigung von einigen bekannten Tempeln an. Mein Vater war das erste Mal in Nepal also habe ich ein bisschen den Guide gespielt und ihn zu verschiedenen Sehenswürdigkeiten geführt. Einige haben schwer unter den Erdbeben gelitten…

BODNATH STUPA- große Zerstörung

PATAN DURBAR SQUARE

PASHUPATINATH

Ich habe in dieser Zeit 144kg Kleidung, Taschen, Schmuck etc. eingekauft. Die ganzen Artikel haben mein Vater und ich im Hotel gelagert. Am letzten Tag, den 9. November, kam ein Cargo-Team ins Hotel und holte alles ab, um es versandfertig zu machen und dann per Luftfracht nach Deutschland zu schicken. Das war aber noch nicht alles:
Nach unserer Abreise sind noch zahlreiche Klamotten in Produktion, die dann von der jeweiligen Manufaktur direkt nach Deutschland verschickt werden.

Das heißt, dass die erste Warenlieferung schon am 23. oder 24. November in meinem Lager in Köln eintreffen wird und dann geht es zeitnah los mit dem Verkauf!

Ich freue mich unglaublich!!!

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